Programm Eisenstadt 2023

Die Linuxwochen Eisenstadt 2023 fanden heuer als doppelte Hybrid-Veranstaltung statt! Doppelt deshalb, weil nicht nur hybrid zugesehen werden konnte (vor Ort und online), sondern auch die Vorträge, die hauptsächlich im Hörsaal gehalten wurden, teilweise von online dazugeschalteten Vortragenden gehalten wurden.

Herzlichen Dank an die Open Source Certification GmbH für die Bereitstellung der Konferenzplattform!

Ein Feeback zu dieser Veranstaltung kann hier abgegeben werden

Freitag, 21. April 2023

Zeit Vortrag
1345 Uhr Begrüßung
1400 Uhr Open Source Software in der Lehre: Streiflichter und Beispiele für Gamefication, Animation und mehr
Patrizia Sailer
Die Vermittlung von (technischen) Inhalten kann mit vielerlei Open Source Software anschaulicher und spannender werden. Einige Beispiele dafür werden in diesem Vortrag gezeigt.
1445 Uhr Gaia-X: Creating Trusted Data Infrastructure
Roland Fadrany
K-BuinessCom Gaia-X Digital Clearing House in Österreich / Gaia-X TestBed / Aktive Teilnahme von Studierenden an der Gaia-X OSS community
1530 Uhr Pause
1545 Uhr Wer bist du, KI? Eine philosophische Annäherungen an unser menschliches Selbstverständnis
Michael Fleischhacker
Die Frage, ob die Freiheit des Menschen durch künstliche Intelligenz bedroht ist, ist komplex und erfordert eine tiefgreifende und interdisziplinäre Auseinandersetzung mit dem Thema. In diesem Vortag soll der Freiheitsbegriff von Jean Paul Sartre untersucht und gefragt werden, ob dieser Freiheitsbegriff im Zeitalter von KI noch Gültigkeit hat. Die rasante Entwicklung von KI-Technologien, die in Superintelligenzen oder Mensch-Maschine-Schnittstellen münden, bringen Denkansätze wie jene des Transhumanismus hervor, der davon ausgeht, dass der Mensch sich selbst zu einem posthumanen Wesen erschaffen kann und durch die Erlangung der Unsterblichkeit die ultimative Kontrolle über sein Leben erhält. Doch selbst weniger radikale Denkansätze fordern uns heraus, über unser Selbstverständnis von Menschsein nachzudenken.
1630 Uhr Layer 8 Security – Resilienz durch Awareness
Andreas Koller
IT-Fachkräfte wissen: Ohne technische Maßnahmen sind Daten und Systeme so sicher wie ein Kuchenblech ohne Backpapier. Aber auch der menschliche Faktor spielt eine wichtige Rolle. Selbst die dickste Firewall und der beste Virenscanner sind nutzlos, wenn sich Anwender in bestimmten Situationen falsch verhalten. In diesem Vortrag wird eine Maßnahme vorgestellt, mit der das Bewusstsein der Anwender für das Thema IT-Sicherheit nachhaltig geschaffen und der Erfolg dieser Maßnahme mit mehr als nur einem Daumen hoch gemessen werden kann.
1715 Uhr Pause
1730 Uhr Podiumsdiskussion
Sind die Köpfe der Menschen das eigentliche Problem der IT?
Seit Jahren diskutieren wir – wenn es um Informationsverarbeitung geht – um Bedeutungsblasen, Fake News, Propaganda, Social Hacking, Spear Phishing, um Tracking, Einschätzung von AI und vieles mehr. Jedenfalls um Probleme rund um Wirkung und Umgang mit der Informatik >durch Menschen<. Es geht also – wenn wir über Informatik diskutieren – zunehmend um menschliche, soziale und psychologische Phänomene, nicht um technischen Probleme. Brauchen wir also in Zukunft Soziologie- und Psychologie-Vorlesungen als Bestandteil jedes Informatik-Studiums? Oder warum tritt die Technik selbst so in den Hintergrund? Und wie gehen wir mit der sozialen und psychologischen Komponente der Informatik um?

Samstag, 22. April 2023

Zeit Vortrag
0925 Uhr Begrüßung
Franz Knipp
0930 Uhr Mit LPI Know-How produktiv auf der Linux Konsole arbeiten
Thomas Bartholomäus (online)
Auch wenn es schon lange grafische Desktops für Linux gibt, ist die Konsole immer noch wichtig für den Admin.
1015 Uhr Die Anwendung von LPI Wissen in der täglichen administrativen Praxis
Peer Hartleben (online)
Die Lehrinhalte des LPI dienen nicht der theoretischen Weiterbildung, sondern spielen in der Praxis der Linux-Administration eine große Rolle. Hier sollen einige Beispiele gezeigt werden.
1100 Uhr Pause
1115 Uhr LPI DevOps Tools Engineer: Docker im Einsatz – Praktische Tipps und Tricks
Yves Hoppe
1200 Uhr Neues aus der faszinierenden Welt der Linux-Distributionen
Herbert Gassner
Warum gibt es so viele Linux-Distributionen? Welche Vorteile bietet diese Vielfalt? Internationale Rankings von Linux-Distributionen werden verständlich erläutert. Welche Distributionen eignen sich besonders gut für Linux-Einsteiger*innen? Welche Erfahrungen wurden mit dem berühmten „100-Dollar-Laptop“ für Kinder und Jugendliche erzielt? (Ein voll funktionsfähiges Exemplar wird vorgestellt werden)
1230 Uhr Mittagspause
Mahlzeit!
1330 Uhr Supply Chain Attacken und Softwareentwicklung
René Pfeiffer
Bei der Softwareentwicklung kommt man nicht ohne Komponenten aus. Die eigentlich Programmiersprache hat nur wenige Befehle und fundamentale Datenstrukturen. Der Löwenanteil der Funktionalität liegt in Modulen und Bibliotheken. Denkt man jetzt an Fehler im Code, der zu Einbrüchen verwendet werden kann, so finden sich diese vielleicht im eigenen Code oder in den vielen Komponenten. Wichtiger Teil der Softwareentwicklung ist das Verwalten der verwendeten Komponenten in der eigenen Applikation.

Die Versionen sind nicht immer gleich, und bei Meldungen über verletzliche Moule und Bibliotheken muss man schnell den Überblick haben welche Variante der eigenen Applikation wogegen anfällig ist. Dazu gibt es die Methode der Software Bill of Materials (SBOM). SBOM ist ein Manifest, welches in verschiedenen Formaten spezifiert ist. Darin sind alle Abhängigkeiten mitsamt Quellen, Versionen und Hashes der Komponenten. Der Vortrag soll illustrieren wie man SBOMs erstellt und damit arbeitet.
Vortragsfolien
1415 Uhr Opentalk – High-Performance Videokonferenzen ohne US-Cloud
Peer Heinlein (online)
OpenTalk wurde von Grund auf neu entwickelt und auf Benutzerfreundlichkeit, Sicherheit und Stabilität hin optimiert. Viele Anwendungsfälle aus der Praxis wurden analysiert und umgesetzt. Eine moderne Architektur sorgt für höchste Skalierbarkeit, auch für Provider oder große Installationen. OpenTalk wird auf Servern in Deutschland betrieben und ist DSVGO-konform.
1500 Uhr Ink/Stitch – Stickerei mit Open Source
Franz Knipp
Beim Sticken denken vielleicht manche an die Generation der Großeltern, die mit bestickten Namen und Sprüchen diverse Stoffprodukte individualisiert haben. Inzwischen ist das Sticken automatisiert, und computergesteuerte Stickmaschinen sind ähnlich wie 3D-Drucker in manchen Haushalten zu finden.

Während für das Drucken einfach ein Motiv als Foto reicht, muss man sich beim Erstellen einer Stickvorlage mehr Gedanken machen, und es braucht die richtige Software dafür. Ink/Stitch basiert auf dem Vektorgrafikprogramm Inkscape und ermöglicht die Herstellung von Stickvorlagen unter Verwendung verschiedener Sticktechniken. Zusätzlich können die Dateien in einer Vielzahl von herstellerspezifischen Dateiformaten ausgegeben werden, was einem Vendor-Lock-In vorbeugt.

Franz Knipp möchte in seinem Vortrag live eine Grafik so aufbereiten, damit diese gestickt werden kann – inkl. Vorführung des Stickvorgangs.
Vortragsfolien
1530 Uhr Pause
1545 Uhr Routenplanung und Navigation mit Freier Software. Ein Reisebericht durch die Welt der freien Tools rund um das Thema Navigation
Goesta Smekal
Ausgehend von Werkzeugen für die Tourenplanung und das Dateiformat GPX, befassen wir uns mit der Routenplanung, der Navigation und letztlich der Streckenaufzeichnung. Auch heimtückische Fallen und lästige Probleme werden erwähnt. Annekdoten aus der Praxis beleuchten die Möglichkeiten damit umzugehen.
1630 Uhr Mechanische Rechenmaschinen aus früherer Zeit
Robert Matzinger
Fast alle Errungenschaften der industriellen Revolution – von der Dampfmaschine bis zum Riesenrad, von der Semmeringbahn bis zum Kaprun-Kraftwerk, vom Telegrafen bis zum Funkgerät sind noch vor dem ersten Taschenrechner geplant und erschaffen worden. Doch wie wurden diese Konstruktionen/Erfindungen berechnet? Wie wurden komplexe Berechnungen vor dem ersten Computer überhaupt praktisch durchgeführt? Von ca. 1900 bis in die 1970er-Jahre wurde dafür nebenRechenschiebern und Rechenscheiben eine Klasse von heute fast vergessenen Maschinen verwendet: Mechanische Rechenmaschinen.

Anfangs eine seltene Sensation der Mechanisierung der Mathematik wurden die „Gehirne aus Stahl“ bis in die 1960er-Jahre zu Tausenden eingesetzt. Ihre Spuren sind auch in der heutigen Informatik noch zu finden.

In diesem Vortrag zeichne ich nicht nur die Entwicklungsgeschichte der mechanischen Rechenhilfen nach, ich bringe auch etliche gut erhaltene Rechenmaschinen aus 1920 bis 1960 zum Vortrag mit und demonstriere live, wie unsere Großeltern- und Elterngeneration damit die technischen Entwicklungen der Moderne berechnet haben.
1715 Uhr Pause
Snacks und Getränke mit der Möglichkeit, die historischen Rechenmaschinen selbst zu auszuprobieren. Open End.

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